Donnerstag, 8. Dezember 2011

Glühwein mit Schuss

Glühwein mit Schuss ist eine Bitch! Anfangs wird einem Wärme gespendet, man fühlt sich einfach wohl und wird immer fröhlicher...bis man schließlich so fröhlich ist, dass man sich an nichts mehr erinnern kann...

Mittwoch:

18:07 Uhr: Wir stehen zu fünft auf dem Hamburger Weihnachtsmarkt. Die erste Runde Glühwein wird geliefert. Ich bestelle mit Schuss, selbstverständlich! Was soll ein kleiner Glühwein schon anrichten? Schließlich habe ich vor zehn Stunden ein Brot gegessen, das den Alkohol schnell aufsaugen wird!

18:22 Uhr: Zweite Runde..Ja okay, ich spüre halt schon ein bisschen, aber da geht noch was, ist ja auch noch früh. Mit Schuss bitte!!

18:36 Uhr: Wir sind nur noch zu viert. Nächte Runde..Schuss!

19:08 Uhr: Was soll denn überhaupt so schlimm sein an diesem Getränk? Das läuft doch super! Nächster? Gut, dann nehme ich halt den Bus um halb.

19:?? Uhr: Nur noch zu dritt..Ich glaub, ich muss langsam los. Was? Ja klar, eine Runde geht noch, dann muss ich aber.

??:?? Uhr: Ach, hier wohnst du? Sehr cool! Lass uns doch Musik anmachen.

??:?? Uhr: Das war der Nachbar an der Tür? Zu laut? Dann machen wir halt leiser.

??:?? Uhr: Das war die Polizei an der Tür? Zu laut? Dann machen wir halt leiser.

Filmriss...

Ab hier muss ich die Erinnerungen der drei verbleibenden Personen zusammensetzen, um meinen weiteren „Werdegang“ an diesem Abend möglichst komplett nachstellen zu können:

Person 1: Wir sind zu Fuß zum Kiez gegangen.


Person 2: Wir sind mit dem Taxi zum Kiez gefahren.

Ich: Wir waren auf dem Kiez?

Person 1: Wir sind in einer Bar und spielen Tischfussball. Ich spiele mit, allerdings hauptsächlich, um mich an den Griffen festhalten zu können und nicht umzukippen. Es wird „Olli! Olli!“ gerufen, was dann von der ganzen Bar aufgenommen wird, bis schließlich alle „Olli! Olli!“ schreien. S-Bahnstation Reeperbahn (gegen 22:00 Uhr): Ich mache mit den Armen einen Vogel nach und schwebe durch die Station. Der freundliche DB-Sicherheitsdienst spricht mich an, da ich gefährlich nahe an den Gleisen spiele. Person 1 hält mich wiederholt davon ab, in die falsche Bahn zu steigen. Ich: “Mach dir keine Sorgen, es ist alles in Ordnung.“ Dann steige ich schließlich in die Bahn nach Altona...ich müsste nach Bergedorf....

Ich (nun alleine): Wo bin ich? Ist das richtig hier? Ich kann nichts lesen, weil sich alles dreht...hm, ich steige erst mal aus und steige dann willkürlich in eine andere Bahn...Wo bin ich jetzt? Das ist doch auch nicht richtig irgendwie...ich steig einfach wieder aus.

Schnitt.

??:?? Uhr im 40 km entfernten Geesthacht: Brrr...kalt hier..Geesthacht? Ich werde mich mal in die Kreissparkasse begeben, mich mit ausgebreiteten Armen, so als würde ich einen Schneeengel machen wollen, genau in die Mitte des Raumes legen und schlafen.

Ca. 01:30 Uhr: Jemand weckt mich und ich verlasse die Kreissparkasse. Wie spät? Gleich müsste ein Bus kommen.

01:50 Uhr: Eben hätte ein Bus kommen müssen...der nächste fährt um sechs. Ich habe drei Möglichkeiten: 1. Ich gehe die verbleibenden 16 km nach Hause und erfriere. 2. Ich gehe zurück in die Kreissparkasse und warte vier Stunden auf den Bus. 3. Ich hole mir ein Taxi und bezahle 20 Euro...Taxi! Mist, mein Handy hat keinen Akku mehr und ich weiß nicht, wo ich hier Taxen finde...ABER: Ich kann ja einfach auf dem Bürgersteig rumspringen, bis mich ein vorbeifahrendes Taxi sieht!! Da ist ja auch schon eins! Jetzt nur noch springen!! Höher!! Höher! Es klappt!! Auf dem Weg nach Hause rede ich mit dem netten Taxifahrer über die Antike.

03:30 Uhr: Ich bin zu Hause...Moment..03:30 Uhr??