Montag, 10. Dezember 2012

Das Drama mit den Thriller-Tieren

Es scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, dass Haustiere in Thriller- bzw. Horrorfilmen sterben müssen (ähnlich dem Redshirt-Phänomen bei Star Trek): „Das Geheime Fenster“, „Kap der Angst“, „Dumm und Dümmer“, … die Liste ließe sich endlos weiterführen.
 
Wenn ihr also einen Thriller seht und in den ersten fünfzehn Minuten ein Tier durchs Bild irrt, versucht bloß keine emotionale Bindung zu ihm aufzubauen! Für mich als sehr tierlieben Menschen ist das kein einfaches Unterfangen. Ein Tier gewinnt mein Herz in der Regel schon in dem Moment, in dem ich es sehe und nicht gebissen werde.
 
Aus diesem Grund pausierte ich solche Filme oftmals beim ersten Erscheinen eines Tieres auf dem Bildschirm und dachte mir eine fiktive Zukunft für das süße Ding aus, in der es durch das zufällige Zusammenspiel eines Gendefekts und der Vergewaltigung des aus dem  lokalen Zoo entflohenen Affenmännchens „Robar“ (Details helfen dabei, die Story ernst zu nehmen), ein für alle Lebewesen extrem gefährliches Virus erschafft: Super-Mumps! Der Kopf der Erkrankten schwillt dabei solange an, bis er explodiert….die Opfer dieser Krankheit sind dazu verdammt, ein eintöniges Leben ohne Kopf zu führen, ein Zustand, der für viele das sichere soziale Abseits bedeutet. Der Tod des Tieres innerhalb der nächsten vier Szenen ist somit für den Fortbestand des Lebens auf der Erde von enormer Bedeutung!
 
Dem Super-Mumps-Szenario ist es geschuldet, dass ich schon des Öfteren für die übrigen anwesenden Zuschauer an scheinbar unpassendster Stelle anfing einfach laut zu lachen. Es waren unangenehme Momente des Missverstehens. Während viele traurig waren, dass der süße Rüde es nicht bis zum Abspann des Films geschafft hat, zog meine Freude darüber, dass das Leben auf der Welt weitergehen kann, den Zorn der übrigen auf mich. In solchen Momenten entsteht im Raum ein Konglomerat aus Wut, Trauer und Heiterkeit. Eine brisante Mischung! Da das Problem auf die mangelnde Aufklärungsarbeit zurückzuführen ist, trage ich seit einiger Zeit immer ein paar Kopien einer von mir verfassten Informationsbroschüre zum Thema Super-Mumps bei mir, die ich vor Beginn eines Films mit erklärenden Worten austeile. Seitdem lacht der ganze Saal!

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